Pressespiegel 201802 vom 11.01.2018

 

 

Polen-Newsletter 02/2018

vom 11.01.2018

Mitte 21 – Verein zur Förderung der Völkerverständigung und der Demokratie e.V.

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Der Stab der WOŚP in Deutschland lädt ein zu Abschlusskonzerten
des Großen Orchesters der Weihnachtshilfe (WOŚP)!
Berlin, Darmstadt-Frankfurt, Gelsenkirchen, Hannover, München, Oberhausen
Freude am Helfen
Elzbieta Majewska-Ciesla
Glücklicherweise verschwinden einmal im Jahr die meisten Streitereien und die Polen tun etwas Gutes. Gemeinsam. An diesem Tag findet das Finale des Großen Orchesters der Weihnachtshilfe (WOŚP) statt. In diesem Jahr ist es am 14. Januar, bereits zum 26. Mal.
Seit 1993 werden Gelder für den Kauf von Spezialausrüstungen für Krankenhäuser und individuelle Hilfe gesammelt. Alles begann mit dem Kauf der ersten Herz-Lungen-Maschine für die Bedürfnisse des Kindergesundheitszentrums. Gegenwärtig gehört die polnische Kinderherzchirurgie zu den absoluten Spitzenreitern der Welt. Fast 3.000 Neugeborene werden jedes Jahr wegen angeborener Fehlbildungen am offenen Herzen operiert.
Mehr als 44.000 moderne medizinische Geräte, die zur Diagnose, Behandlung und Lebensrettung von Neugeborenen, Säuglingen und Kindern sowie zur Unterstützung der medizinischen Versorgung von Senioren eingesetzt werden, wurden aus den Sammlungen von WOŚP erworben. Erwähnenswert ist, dass aus den Geldern, die während der anschließenden Finals von WOŚP gesammelt wurden, zahlreiche medizinische Programme und das Erste-Hilfe-Programm „Wir retten und wir lehren retten” entstanden sind, dank dessen mehr als 2,5 Millionen Kinder die Prinzipien des Programms kennengelernt haben.
Das Orchester trat auch außerhalb Polens auf, unter anderem in New York, Rom, London, Paris, Dublin, Reykjavík, Oslo, Dubai und Gibraltar. In diesem Jahr beginnt es sein Konzert in Peking.
Jeder Cent zählt, damit sich jeder die Unterstützung leisten kann. Im Jahr 2017 wurde eine Rekordsumme von 105.570.801,49 PLN gesammelt.
 Übers.: JP

gazeta.pl / liberal

Es gibt keinen Priester im Register der Pädophilen. Es fehlt selbst derjenige, der eine 13-Jährige gefangen hielt und sie vergewaltigte

Das Register der Vergewaltiger und Pädophilen enthält keinen der mehr als 50 Priester, die von der Stiftung Fürchte Dich nicht aufgeführt sind. Das Justizministerium argumentiert, dass niemand wegen des Berufes aus dem Register gestrichen wurde.
Das Register der Vergewaltiger und Pädophilen ist für jedermann zugänglich. Das öffentliche Register enthält Angaben zu 768 Personen mit Vor- und Nachnamen, Fotos, sowie Angaben über den Ort ihres aktuellen Aufenthalts.
Neben dem öffentlichen Register gibt es auch ein zweites Register mit beschränktem Zugang. Es enthält Daten von 2614 Personen.
Marek Lisiński, Präsident der Organisation Fürchte Dich nicht, die den Opfern von sexuellem Missbrauch hilft, sagte in einem Interview mit NaTemat, dass es keine Priester im Register gibt, die wegen Pädophilie verurteilt wurden. „Ich hoffe, dass sie sich in diesem zweiten, geheimen Register befinden”, sagt Lisinski.
Dazu gehören Menschen wie Pater Roman B., der die 13-jährige Kasia heimtückisch von ihren Eltern entführt, gefangen hielt und mehrere Monate lang vergewaltigt hat. Vor einem Jahr schrieb die Reporterin Justyna Kopińska darüber. Zu dieser Zeit hielt der Pädophile im Ort Puszczykowo Messen ab und korrespondierte mit Kindern auf Facebook.
Ein weiterer berühmter Fall ist der von Pater Paweł K., der zu sieben Jahren Haft verurteilt wurde. Im Dezember 2012 meldete er sich mit einem 13-jährigen Jungen in einem Hotelzimmer an. Die betroffenen Mitarbeiter riefen die Polizei. Es stellte sich heraus, dass der Priester bereits ein Strafverfahren wegen Kinderpornographie hatte. Die Mutter des Pfarrers wandte sich an Präsident Andrzej Duda mit der Bitte um Begnadigung, und der Pfarrer der Pfarrei, in der er einmal gearbeitet hatte, schrieb ein Unterstützungsschreiben.

Zfsg.: JP

http://wiadomosci.gazeta.pl/wiadomosci/7,114883,22857877,w-rejestrze-pedofilow-nie-ma-zadnego-ksiedza-nawet-tego-ktory.html#MT


gazeta.prawna.pl

In Planung die Liste unehelicher Kinder. Der Staat möchte mehr über die Geburten wissen

Auf Antrag des Haupt-Statistik-Amtes (GUS) soll ein neues Gesetz zur Volkszählung u.a. eine Verpflichtung für die Standesämter enthalten, nach welcher deren Leiter zu den Daten aus der Geburtsurkunde auch die Informationen sammeln sollen, ob die Mutter zum Zeitpunkt der Geburt ledig oder verheiratet war. Die Daten sollen dann an die GUS übermittelt werden.
Kritiker sehen darin nicht nur einen unerlaubten Verstoß gegen die Privatsphäre der Eltern, sondern vermuten, dass dadurch die GUS eine „Liste der unehelichen Kinder“ führen könnte. Zumal – wie u.a. die Stiftung Panoptykon unterstreicht – in dem Gesetzesvorschlag an keiner Stelle eine Begründung dieses Vorhabens zu finden ist, wie auch warum diese Pflicht nur die Mütter aber nicht die Väter betreffen soll.

Zfsg.: ŁS


http://prawo.gazetaprawna.pl/artykuly/1007021,panstwo-chce-wiedziec-czy-dziecko-jest-z-prawego-loza.html


newsweek.pl

Große Koalition in Warschau? Zu Nowoczesna und PO kommt nun SLD dazu

Wie „Gazeta Wyborcza“ berichtet, wird es für die im Herbst 2018 geplanten Kommunalwahlen in Warschau eine gemeinsame Koalitionsliste der Oppositionsparteien PO, Nowoczesna, und nun auch der SLD geben. Die Parteien werden gemeinsam unter „einem Schild, aber mit drei Logos“ starten, und für das Amt des Präsidenten von Warschau (Oberbürgermeister) wird es gemeinsame Bewerber geben: Rafał Trzaskowski (PO) für den Posten des Oberbürgermeisters, sowie jeweils Paweł Rabiej von der liberalen Nowoczesna und Sebastian Wierzbicki von der linken SLD für die Ämter der Vize-Oberbürgermeister.
Auch für andere Sitze im Stadtparlament soll es eine gemeinsame Liste mit einem zusammen ausgearbeiteten Programm geben, in der die PO keine zu große Dominanz stellen sollte.

Zfsg.: ŁS


http://m.newsweek.pl/polska/polityka/koalicja-opozycji-w-wyborach-samorzadowych-sld-dolacza-do-gry,artykuly,421191,1.html


ekumenizm.pl

Historische Geste des Erzbischofs Grzegorz Ryś. Der Metropolit aus Lodz drückt seine Solidarität mit Protestanten aus

„Ich möchte meine Solidarität und meine Verbundenheit wegen der unglücklichen Debatte und der Entscheidung unseres Sejm vom 14. Dezember 2017 zum Ausdruck bringen“, schrieb der Erzbischof Grzegorz Ryś an polnische Protestanten. [Am 14.12.17 wies der Sejm eine Entschließung zum Gedenken an die Reformation zurück; Anm.d.Ü.] Er schrieb: „Es ist schmerzhaft und unverständlich. Es ist schließlich nicht die Sache des Parlaments, die historische Wahrheit zu ermitteln und darüber abzustimmen, insbesondere nicht in einer so heiklen und komplizierten Angelegenheit wie den Ursprüngen der Reformation. Dies ist eine Angelegenheit für Historiker und vor allem für die Kirchenhistoriker, die insbesondere in den letzten fünfzig Jahren viel getan haben, um die Ereignisse von vor fünf Jahrhunderten unter Berücksichtigung möglichst vieler Zusammenhänge darzustellen.“
Erzbischof Ryś, der selbst Kirchenhistoriker ist, wies darauf hin, dass Martin Luther 1517 nicht gegen die katholische Kirche sprach, sondern gegen das was in ihr nicht katholisch und nicht evangelisch war.

Zfsg.: JP


http://www.ekumenizm.pl/ekumenizm/w-polsce/historyczny-gest-abp-grzegorza-rysia-metropolita-lodzki-solidaryzuje-sie-ewangelikami/#disqus_thread


dziennik.zachodni.pl

Das Oberhaupt der polnischen Kirche über Flüchtlinge: Diejenigen die Angst von Migranten schüren, verbreiten statt Frieden Gewalt, Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit

Der polnische Primas, Erzbischof Wojciech Polak, unterstützte in der Neujahrsansprache die Idee der Hilfsbereitschaft für Flüchtlinge und Migranten. „Heutzutage verbreitet sich eine gefährliche Rhetorik, welche die Bedrohungen für die nationale Sicherheit übertrieben darstellt”, sagte er. „Diejenigen die Angst vor Migranten schüren, verbreiten statt Frieden Gewalt, Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit. Sie beunruhigen alle, die ein Herz für ihre Mitmenschen haben”, fügte er hinzu.
Damit nahm er Bezug auf die Worte des Papstes Franziskus, der Jesus und Maria mit Flüchtlingen und anderen Menschen in Not verglich. Dennoch lehnt der polnische Ministerpräsident Morawiecki weiterhin die Aufnahme von Flüchtlingen ab.

Zfsg.: MB


http://www.dziennikzachodni.pl/serwisy/kosciol/a/prymas-polski-o-uchodzcach-ci-ktorzy-podsycaja-strach-przed-migrantami-zamiast-budowac-pokoj-sieja-przemoc-dyskryminacje-i,12811146/?utm_source=social-media-facebook&utm_medium=przycisk-gora


tvn.24.pl / liberal

Immer weniger Polen nehmen an der heiligen Messe teil. Die katholische Kirche veröffentlichte eine Statistik

Das Institut für Statistik der katholischen Kirche führt seit 1972 Statistiken über die Religiosität der Polen. Es werden hauptsächlich zwei Faktoren geprüft: Die Zahl vondominicantes also Personen, die an der heiligen Messe teilnehmen, und communicantes, also Personen, die zur Kommunion gehen. Während der Zahl der communicantes relativ stabil bei ca. 16 Prozent bleibt, sinkt der Anteil der dominicantes kontinuierlich und erreichte 2016 ein Tiefpunkt bei 36,7. Das ist der niedrigste Wert seit Beginn der Aufzeichnung. Traditionell ist die Teilnahme im Südosten von Polen am höchsten und im Westen des Landes am niedrigsten. Immer noch werden die meisten der getauften Kinder (75%) gefirmt. Die anderen Sakramente werden dann nicht immer in Anspruch genommen. 2016 wurden 374 Tausend Kinder getauft, 284 Tausend gingen zur Erstkommunion und 298 Tausend zur Firmung, teilte der Institut für Statistik der katholischen Kirche mit. Auch der Anteil der kirchlich geschlossenen Ehen bleibt stabil (163 Tausend Personen). In der gleichen Zeit jedoch erlebte die Kirche Probleme mit dem Personal. 2016 wurden 25 Tausend Priester ins Amt eingeführt. Diese Zahl ist laut Kirche unzureichend. Die Statistik zeigt auch, dass jede 2. Gemeinde eine eigene Webseite hat.

Zfsg.: MB

Kolejny rok i znów mniej Polaków chodziło na niedzielne msze (http://www.tvn24.pl)

DEKODER auf Deutsch
http://dekoder.wroclaw.pl/deutsch-artikel/


DIALOG FORUM – Perspektiven aus der Mitte Europas 
https://forumdialog.eu/

 

Medienspiegel – in der deutschsprachigen Presse über Polen

DerStandard.de

Polen/Ungarn: Das überschätzte EU-Gespenst von Visegrád
https://www.derstandard.de/story/2000071495556/polen-ungarn-das-ueberschaetzte-eu-gespenst-von-visegrad


SpiegelOnline.de

Tausende Ärzte verweigern Überstunden
http://www.spiegel.de/lebenundlernen/job/polen-tausende-aerzte-verweigern-ueberstunden-a-1186045.html


Deutschlandfunk.de

Abschreckung oder Pranger?
http://www.deutschlandfunk.de/sexualstraftaeter-datenbank-in-polen-abschreckung-oder.795.de.html?dram:article_id=407488


DerStandard.de

Testfall Polen
https://www.derstandard.de/story/2000071306609/testfall-polen


Sueddetusche.de

Wie die polnische Regierung durch Straßennamen ihr Weltbild durchsetzen will
http://www.sueddeutsche.de/politik/polen-wie-das-weltbild-so-das-strassenbild-1.3810243

Redaktion :

Małgorzata Burek
Jacek Cichoń +
Jerzy Paetzold
Christel Storch-Paetzold
Łukasz Szopa
Krzysztof Wójcik