Pressespiegel 201819 vom 10.05.2018

 

 

Polen-Newsletter 19/2018

vom 10.05.2018

Mitte 21 – Verein zur Förderung der Völkerverständigung und der Demokratie e.V.

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Liebe Leserinnen und Leser,
 
Hier finden Sie die Auflösung unseres Quiz aus der Ausgabe 17:
  1. Wann wurde der erste Newsletter herausgegeben?
    1. am 13.05.2017
    2. am 28.04.2016
    3. am 25.10.2015
  2. Welcher polnischer Politiker streicht  gerne die Katzen?
    1. Robert Biedron
    2. Jaroslaw Kaczynski
    3. Donald Tusk
  3. In welchen Kirchen marschierte bereits die nationalsozialistische ONR?
    1. in Bialystok
    2. in Danzig
    3. in Czestochowa
    4. in allen von denen
  4. Wie oft gab es schon Unfälle mit der Limousinen der Regierung?
    1. niemals
    2. im Durchschnitt fast im Monatsrhythmus
    3. ein im Jahr
  5. Welche polnische Politiker/in ist laut eigenen Angaben “es wert den Bonus zu bekommen”
    1. Beata Szydlo
    2. Jaroslaw Kaczynski
    3. Jaroslaw Gowin
  6. Wer ist Bartlomiej Misiewicz?
    1. eine Person, die sehr hohe Ämter bekleidete u. A. Pressesprecher des Verteidigungsministerium, Vorstandmitglied bei einem Rüstungskonzern usw.
    2. ein ehemaliger Assistent aus der Apotheke in Lomianki, der blaue Augen hat
    3. ein Symbol der Vetternwirtschaft der PiS Regierung, von seinem Namen stammt der Begriff “Misiewicz”
    4. alle Antworten sind richtig
  7. Dezember-Krise bezieht sich auf…
    1. eine Parlamentskrise in Polen im Dezember 2016
    2. die erste Krise bezüglich des obersten Verfassungsgerichts
    3. eine Versorgungskrise wegen geschlossenen Geschäfte vor Weihnachten
  8. Wie viel Gesetze gab es bisher im Bezug auf das oberste Verfassungsgericht in Polen?
    1. keine
    2. 7
    3. 20
  9. Was ist der PiS Regierung (noch) nicht gelungen?
    1. Verschärfung des Abtreibungsgesetzes
    2. Unterstützung der Opfer des Sturmes in Pommern im Sommer 2017
    3. die Übernahme der privaten Medien
    4. Besuch der hohen Regierungsvertreter am Friedhof in Katyn
    5. alles trifft zu
  10. Wie bezeichnet Jaroslaw Kaczynski seine Gegner?
    1. schlechtere Sorte von Menschen
    2. verräterische Schnauzen
    3. animalisches Element
    4. alles trifft zu
Wir gratulieren herzlich dem Gewinner.
 
***** Die Preise wurden durch die Firma Delaburko Translations gesponsert.*****

 

wyborcza.pl / liberal

Antifaschisten blockierten den Nationalisten-Marsch durch das Zentrum von Warschau

Eine Gruppe von Bürgern blockierte den Marsch von mehreren Dutzend Nationalisten, die am Dienstagnachmittag [1. Mai] eine Demonstration auf dem Trakt Królewski unter dem Motto „Nationaler Tag der Arbeit“ organisierten. Die Nationalisten wurden an der Kreuzung mit der Świętokrzyska-Straße angehalten.
Laut OKO.press-Portal wurde der Marsch auf dem Trakt Królewski von Extremisten organisiert: Szturmowcy, Niklot, National-Sozialer Kongress und Autonome Nationalisten. Die Demonstration begann um 16 Uhr auf dem Schlossplatz und sollte auf dem Trakt Królewski zu der Kanzlei des Premierministers gehen, wo der Abschluss für 19 Uhr geplant war.
An der Kreuzung mit der Świętokrzyska-Straße organisierte eine Gruppe von Bürgern eine friedliche Blockade der Straße entlang der Route des Nationalisten. Etwa ein Dutzend Menschen saßen auf dem Boden, die übrigen mehrere Dutzend protestierten stehend. Alle riefen „Stopp die Faschisten“, „Wir sind alle Antifaschisten“ und „Nationalisten, verpisst euch aus der Hauptstadt“. Die Blockade wurde vom Antifaschistischen Studentenkomitee, der Antifa-Bewegung und den RP-Bürgern organisiert.
Die Nationalisten hatten Symbole von Niklot, keltische Kreuze und Embleme der Nationalen Wiedergeburt Polens dabei. Viele von ihnen waren maskiert.
„Sie schrien uns solche Parolen zu, wie ‘Weg mit den Unrat auf polnischen Straßen’, waren aggressiv und wollten sich in eine Schlägerei stürzen, aber die Polizei trennte uns“, sagt Paweł Kasprzak von den RP-Bürgern.
Infolge der Blockade konnte der Marsch der Nationalisten nicht fortgesetzt werden. Dicht umringt von der Polizei und begleitet von den Parolen der Blockierer, verlasen die Nationalisten ihr Manifest. „Wir wollen eine nationale Wirtschaft, damit Polen und nicht Ausländer von den Früchten ihrer Arbeit profitieren”, so eines ihrer Postulate.
Die Blockade dauerte etwa eine Stunde, und die Menschenmenge wurde von Minute zu Minute dichter. Ungefähr um 18 Uhr lösten die Nationalisten die Versammlung auf, rollten ihre Fahnen und Banner zusammen und begannen sich zu zerstreuen. Auf der Świętokrzyska-Straße wurde der normale Verkehr wiederhergestellt. Nachdem der Marsch aufgelöst wurde, riefen einige der Blockierer: „Ihr seid nicht durchgekommen, Ihr seid nicht durchgekommen”.

Zsfg.: JP


http://warszawa.wyborcza.pl/warszawa/7,54420,23345557,grupa-antyfaszystow-zablokowala-marsz-nacjonalistow-w-centrum.html


msn.com

„Gehen wir den ungarischen Weg!“ Der Abgeordnete Andruszkiewicz ruft zum Wegräumen der „ausländischen Fraktion an der Weichsel“ auf.

Der Abgeordnete Adam Andruszkiewicz aus der kleinen Fraktion „Frei und Solidarisch“, die der PiS-Mehrheit nahe steht, hat mit einem Appell für Aufsehen gesorgt. Indem er u.a. dem Regisseur der „Schindlers Liste“ Steven Spielberg eine „antipolnische Hetze“ vorwarf.
Es war die Reaktion auf Spielbergs Teilnahme an der 25-jähriger Feier zur Entstehung des Films, bei der Spielberg meinte, auch Polen getroffen zu haben, deren die SS-Uniformen der Schauspieler gefielen und die sich wünschten, „die Deutschen sollten zurückkehren und uns wieder beschützen“
Wörtlich sagte dazu Andruszkiewicz: „Der antipolnischen Hetze hat sich auch der Regisseur S. Spielberg angeschlossen, der Schwachsinn über Polen erzählt, die sich nach der SS sehnten. Eine effektive Verteidigung Polens vor der internationalen Lobby wird so lange nicht möglich sein, so lange wir nicht die ausländische Fraktion an der Weichsel wegräumen. Gehen wir den ungarischen Weg!“

Zsfg.: ŁS

https://www.msn.com/pl-pl/wiadomosci/polska/id%c5%bamy-drog%c4%85-w%c4%99gier-andruszkiewicz-apeluje-o-posprz%c4%85tanie-opcji-zewn%c4%99trznej-nad-wis%c5%82%c4%85/ar-AAwzT1R?ocid=sf


oko.press.pl

Der polnische Episkopat verkündete das Urteil: Die Entfernung von Alfi von den Geräten war ein Mord. Der Primas von England und Wales: „Berichte in den Medien verletzen die Ärzte von Alfi“

„Die Entfernung von dem Beatmungsgerät war unter dem Gesichtspunkt seiner vorhersehbaren Wirkung ein Akt des Kindermordes und kein moralisch und rechtlich zulässiger Verzicht auf eine dauerhafte Therapie“, schrieben die Mitglieder des Expertenteams zur Prävention und Kontrolle von Krankheiten der Polnischen Bischofskonferenz. Und Erzbischof Dydycz sagte: „Das ist nichts Anderes als Mord“.
„Was geschehen ist, zeigt, wie unmenschlich die westeuropäische Kultur ist. Wir wissen nicht genau, wie sie ist. Wir wissen aber, dass sie unmenschlich ist und dem Menschen nicht dient, was offensichtlich ist. Deshalb ist es so schmerzhaft. Aber es ist vielleicht auch eine starke Warnung. Es ist Zeit, damit aufzuhören“, sagte Antoni Pacific Dydycz, Bischof der Diözese Drohiczyn.
Das Team gab eine solche Meinung, über die Tatsache, dass die Trennung von Alpha vom Gerät ein Mord war, nach einem Tag ab.
Es geht um den Fall des zweijährigen Alfie Evans, der in der Nacht vom 27. auf den 28. April 2018 starb. Am 23. April wurde Alfi, der an einer unheilbaren neurodegenerativen Hirnerkrankung litt, von seinem Sauerstoffapparat getrennt. Dies wurde von den Ärzten des Alder Hey Hospital gefordert, die sich seit anderthalb Jahren um das Kind gekümmert hatten. Zum Zeitpunkt der Trennung vom Gerät befand sich der Junge in einem vegetativen Zustand: Er hörte nicht, fühlte weder Geschmack noch Geruch, verlor den Kontakt zur Umwelt vollständig, reagierte nicht auf Reize. Dies ist das Ergebnis irreversibler und fortschreitender Veränderungen im Gehirn. Nach Ansicht der Ärzte gab es keine Chance, Alphas Gesundheitszustand zu verbessern.
Unterdessen verteidigten sogar katholische Bischöfe aus England und Wales die Entscheidungen der Ärzte aus dem Krankenhaus. Der Liverpooler Erzbischof Malcolm McMahon versicherte am 25. April: „Ich weiß, dass die Ärzte im Krankenhaus alles in ihrer Macht Stehende tun. Und unser Gebet in dieser schwierigen Zeit ist, dass der Herr jedem die geistliche Kraft gibt, sich der nahen Zukunft zu stellen.“
Am 18. April haben die katholischen Bischöfe von England und Wales in einer gemeinsamen Erklärung ihre Unterstützung für das Krankenhauspersonal zum Ausdruck gebracht:
„Wir bekräftigen unsere Überzeugung, dass alle, die schmerzhafte Entscheidungen über die Pflege von Alfi Evans treffen, mit Integrität und für sein Wohl handeln, nach ihrem Gewissen. Die Professionalität und Fürsorge für schwer kranke Kinder, die im Alder Hey Hospital zu sehen sind, sollte beachtet und geschätzt werden. Wir wissen, dass die letzte öffentliche Kritik an ihrer Arbeit ungerechtfertigt ist (….)”.

Zsfg.: JP

https://oko.press/polski-episkopat-wydal-wyrok-odlaczenie-alfiego-od-aparatury-to-bylo-morderstwo-prymas-anglii-i-walii-opinie-medialne-ranily-lekarzy-alfiego/


onet.pl / liberal

PiS-Politiker kommentieren Referendungspläne des Präsidenten

Die Ankündigung des Staatspräsidenten Andrzej Duda, im Herbst 2018 zur 100-jährigen Feier der polnischen Unabhängigkeit, ein Referendum über eine neue Verfassung stattfinden zu lassen, wurde u.a. von den Senat-Vorsitzenden Stanisław Karczewski (PiS) und dem Fraktionschef der PiS im Sejm Ryszard Terlecki positiv kommentiert.
„Mit voller Wertschätzung betrachten wir die Ankündigung des Präsidenten, ein beratendes Referendum zur Verfassung durchzuführen. Was den Textinhalt der Fragen und des Termins angeht, werden wir Gespräche mit der parlamentarischen Mehrheit führen“, sagte Karczewski [PiS hat eine absolute Mehrheit in beiden Parlamentskammern; Anm. d. Ü.]. Fast identisch klang der Kommentar von Terlecki.

Zsfg.: ŁS


https://wiadomosci.onet.pl/kraj/politycy-pis-komentuja-referendum-prezydenckie/bgj6yqp


newsweek.pl

Der Bürgermeister von Jersey sagte über den Senatsmarschall Karczewski: „Bekannter Antisemit und weißer Nationalist”

Der Bürgermeister von Jersey City Steven Fulop teilte mit, dass das Denkmal der Opfer von Katyn an einen anderen Ort versetzt wird, da am jetzigen Standort ein Park entstehen soll. Der Polnische Rat für Konsultationen, der den polnischen Senat in den Angelegenheiten der im Ausland lebenden Polen berät, protestierte entschlossen gegen die Pläne. Der Senatsmarschall Stanisław Karczewski erklärte prompt, dass er einen Brief an den Bürgermeister von Jersey verfassen wird. In dem Brief will er die Bedeutung des Denkmals für Polen erklären.
Steven Fulop twitterte: „Es ist die Wahrheit, das Denkmal hat große Bedeutung. Alles, was ich sagen möchte, ist, dass dieser Kerl ein Witz ist. Es ist eine Tatsache, dass er ein bekannter Antisemit, weißer Nationalist und ein Holocaustleugner ist. So eine Person genießt keine Glaubwürdigkeit. Die einzige unangenehme Sache ist der Senator Stanisław. Punkt. Ich wollte es ihm immer sagen”.
„Der Bürgermeister beleidigte nicht nur Stanisław Karczewski persönlich, sondern auch den drittwichtigsten Würdenträger in Polen”, sagte der stellvertretender Außenminister Marek Magierowski.

Zsfg.: MB


http://www.newsweek.pl/swiat/pomnik-ofiar-katynskich-w-jersey-city-karczewski-obrazony,artykuly,426749,1.html?src=HP_Section_2


wprost.pl

Streitigkeiten auf der Wahlveranstaltung mit Morawiecki. Ein Polizeieinsatz war notwendig

Der Premierminister Mateusz Morawiecki traf sich am 5.5.2018 mit den Einwohnern von Garwolin. Er berichtete u. A. über die Sozialpolitik, über den Protest von behinderten Menschen im Sejm und über die Hilfeleistung für sie. Der Politiker erwähnte auch das lokale Programm für den Straßenbau und ein Projekt über eine einmalige Beihilfe für Schüler unter 18. Während der Wahlveranstaltung kam es zu einem Zwischenfall. Es waren ca. 500 Personen anwesend, darunter gab es auch die Oppositionsgruppe „Bürger der RP”. Sie hoben ein Transparent hoch, wo die Abkürzung PiS als „Hochmut und Knete“ dargestellt wurde (poln. Pycha i Szmal). Damit waren Teilnehmer der Veranstaltung nicht einverstanden. Ein Mann griff die Frau an, die das Transparent mitbrachte. Es kam zu Handgreiflichkeiten, auch mit anderen Personen. Ein Polizeieinsatz war erforderlich.

Zsfg.: MB

https://www.wprost.pl/kraj/10122400/awantura-na-spotkaniu-z-premierem-morawieckim-interweniowala-policja.html

DEKODER auf Deutsch
http://dekoder.wroclaw.pl/deutsch-artikel/


DIALOG FORUM – Perspektiven aus der Mitte Europas 
https://forumdialog.eu/

 

Medienspiegel – in der deutschsprachigen Presse über Polen

 

ZeitOnline.de

Auschwitz-Komitee lädt Kollegah und Farid Bang in Gedenkstätte ein
https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2018-05/gedenkstaette-auschwitz-birkenau-kollegah-farid-bang-einladung-antisemitismus


Deutschladfunk.de

Präsident Duda will Verfassungsreferendum im November
http://www.deutschlandfunk.de/polen-praesident-duda-will-verfassungsreferendum-im-november.1939.de.html?drn:news_id=878732


Spiegel.de

Wie die EU Polen und Ungarn abstrafen will
http://www.spiegel.de/politik/ausland/europaeische-union-wie-die-eu-polen-und-ungarn-abstrafen-will-a-1206088.html


sfr.ch

«Die Regierungen in Polen und Ungarn schäumen vor Wut»
https://www.srf.ch/news/international/plaene-der-eu-kommission-die-regierungen-in-polen-und-ungarn-schaeumen-vor-wut


mdr.de

Polen: Wohlstand dank EU-Hilfe
https://www.mdr.de/heute-im-osten/ostblogger/polen-eu-geld-wohlstand-100.html

Redaktion :

Małgorzata Burek
Jacek Cichoń +
Jerzy Paetzold
Christel Storch-Paetzold
Łukasz Szopa
Krzysztof Wójcik